Träume nicht Dein Leben, sondern lebe Deine Träume
Update: 18.03.2020 - online seit: 25.10.2014

1. No-Limit-Tour

ab 19.12.2019 bis irgendwann



Frankreich - Spanien (Andalusien)



Kalender



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Tag 74: So., 01.03.2020 - 11. Woche
- Tages-km: 0                  - km: 3.262
- Fahrrad-km: 0                - Gesamt-km: 373,40

Nachdem ich bis 7.30 Uhr geschlafen habe, erwartet mich die Sonne zum Morgenkaffee. Leider ziehen Wolken heran und morgen soll es sogar Schauer geben. Warten wir es mal ab. Sicherheitshalber lade ich den Bike-Akku, damit ich - nach einem Morgenschätzchen mit den WoMo-Nachbarn - morgen mobil bin, denn wir zwei Frauen wollen ins Shopping-Center. Es wäre auch nicht schlecht, wenn ich dort einen Friseur finden würde. Und ich wünsche mir keine Regenschauer, auch wenn die App davon überzeugt ist.

Ansonsten werde ich einfach den Tag mit Faulenzen genießen, denn viel kann ich hier nicht mehr erkunden, ich war hier ja schon kräftig Anfang Februar on Tour. Außerdem habe ich heute eine etwas komische Stimmung, liegt wahrscheinlich daran, dass ich langsam auf der Heimreise bin (leider wegen eines unvorhersehbaren Termins Ende März), auch wenn ich noch mindestens 4 Wochen Zeit habe für etwa 2.500 km.

Das einzig Interessante heute: Es zieht ein Gruppe mit drei Pferden an den WoMos vorüber, wobei der Fuchs eindeutig arabisches Blut hat. Den würde ich glatt für Christine mit nach Hause nehmen. Ich glaube für den nächsten Winter packe ich mal meine Reithosen ein, solch eine Reittour würde mir schon gefallen.


Ich bringe ein paar Kleinigkeiten hier im WoMo in Ordnung, die schon länger fällig waren, buche mein Internet online, und mit einem kleinen Abendessen läute ich den Abend ein.


Tag 75: Mo., 02.03.2020 - 11. Woche
- Tages-km: 0                  - km: 3.262
- Fahrrad-km: 5,65           - Gesamt-km: 379,05

Erste Regentropfen wecken mich um 8.45 Uhr. Aber das war es dann gottseidank, es kam nicht mehr. Am Mittag soll die Sonne auch wieder scheinen. Ohne Frühstück will ich heute nicht los zum Einkaufszentrum. Die WoMo-Nachbarin ist zu Fuß bereits los, sie treffe ich zufällig im Center. Das Einkaufs-Center entpuppt sich dann dort aber als ein riesiges Designer-Outlet, gleich einer kleinen Stadt. Alle namhaften Marken bis hin zu Karl Lagefeld sind vertreten. Dazwischen immer wieder - wie kleine Innenhöfe - Restaurants, Cafeterias oder gar Spieloasen für die Kidis. Und ich finde sogar einen Friseur, der mich wieder mit einem gepflegten Kurzhaarschnitt erscheinen läßt. Das klappt echt perfekt. Ich gewöhne mich allmählich an das Spanienleben, es ist alles viel leichter als zu Beginn der Reise. Ich habe auch noch das Glück, dass es neben C&A und H&M auch einen Mercadona gibt, so kann ich meinen Vorrats-Einkauf auch dort gleich erledigen und muss nicht nochmal in die entgegengesetzte Richtung zum Ort fahren. Um 14 Uhr bin ich am WoMo und gönne mir gleich ein 2. Frühstück, ich bin nämlich schon wieder hungrig. Und dann gibt es nur noch faulenzen in der Sonne, bis mich die Wolken und der recht stürmische Wind nach innen vertreibt.

Dann mache ich mir doch tatsächlich noch ein Abendessen (meine Güte bin ich verfressen geworden) und genieße 1 1/2 Gläschen Rotwein dazu und verbringe einen ruhigen Abend mit Lesen, bis ich ins Bett krabble.



Und hier kriege ich wieder einen schönen Haarschnitt für kleines Geld verpasst

Neu gestylt geht es auf den letzten Einkaufsbereich

Irgendwie ist es für mich kaum verständlich, es ist Montag und es sind viele Menschen zum Shoppen unterwegs, wo man eigentlich denkt, um diese Zeit sind viele bei der Arbeit. Haben die denn gerade alle Urlaub?


Tag 76: Die., 03.03.2020 - 11. Woche
- Tages-km: 0                  - km: 3.262
- Fahrrad-km: 7,57           - Gesamt-km: 386,62

Ich schlafe bis 8.15 Uhr aus. Kaffee muss schnell her. Heute sollte eigentlich mein gebuchtes Internet wieder funktionieren. Aber die zweite Karte will einfach nicht in dem zweiten mobilen Route funktionieren. Also tausche ich die Router und siehe da, geht doch.

Da es schönes sonniges Wetter ist, zerre ich mal wieder das Fahrrad zur Leistung heran und fahre entlang der Promenade zum Ziggikauf. Ich kenne mich ja schließlich hier schon aus. Dann bummle ich die Souvenieurshops entlang. Es ist unglaublich, was da manchmal angeboten wird. Aber ich kriege wenigstens noch eine Bikinihose in Größe "S", obwohl, eine in XS wäre noch besser gewesen. Um 12.30 Uhr bin ich zurück und genieße ein gemütliches Frühstück. Dann tanke ich Sonne pur, der Wind läßt mich die Sonne ertragen, sie knallt richtig heiß von oben herunter. Allerdings vertreiben mich die heftigen Boen am späten Nachmittag doch ins WoMo, das ganz schön manchmal ins Wackeln kommt.

Abendessen steht an, bin mal wieder hungrig und dann beschließe ich mit Lesen den Abend bis zum Bettgehen.


Tag 77: Mi., 04.03.2020 - 11. Woche
- Tages-km: 0                  - km: 3.262
- Fahrrad-km: 0               - Gesamt-km: 386,62

Die ganze Nacht geht der Wind heftig, aber heute sind 25 Grad angesagt. Hurra, also nix wie raus aus dem Bett zum Kaffee. Während dessen wird die HP ergänzt und dann: mal sehen.

Ja, die Faulheit hat mich voll im Griff. Ich habe zu nix wirklich Lust, will nur in Ruhe die Sonne genießen. Der teilweise heftige Wind läßt mich die heiße Sonne ertragen und ich genieße einfach nur diesen schönen Tag.


Tag 78: Do., 05.03.2020 - 12. Woche
- Tages-km: 0                  - km: 3.262
- Fahrrad-km: 5,36           - Gesamt-km: 391,98

Der heftige Wind und die Boen fegen die ganze Nacht hier in Meernähe und erst früh morgens hört es auf. Ich kann bis 8.30 Uhr schlafen und dann gibt es erstmal den heißersehnten Kaffee. Auch die HP aktualisiere ich und schaue mir auch mal so meine Landkarte an, wo ich als nächstes Ziel hin will. Ich bin unentschlossen und verschiebe es mal auf die nächsten Tage, denn sollte das Wetter weiterhin so toll bleiben, will ich das Wochenende doch lieber hier genießen.

Ich radle zum Mercado, treffe unterwegs Gunter und plötzlich stecken wir mitten in einem angeregten Gespräch. So bleibt es nicht aus, dass wir uns auf ein Glas Wein gegen Abend bei den WoMos verabreden, da lässt es sich besser reden. Auch Gustav und Dietmar stehen dort. Ich bringe Gunter auch die Süßigkeiten mit, die er soooo gerne hätte, wenn ich eh einkaufen gehe. Und später, als die Männer mit den Hunden unterwegs sind, lädt mich Gunter einfach zum Abendessen ein und holt mich um 20 Uhr an meinem WoMo ab. Im ersten Lokal - gegenau gegenüber - ist ab 20 Uhr geschlossen. Ok, dann gehen wir zum nächsten, es gibt ja unzählige Lokale an der Strandpromenade. Wir werden fündig und ein leckeres Essen mit Fisch, eine Stangenspargel-Salatplatte und Rotwein lassen wir uns schmecken. Was ein schöner Abend. Um 22.30 Uhr bringt mich Gunter ganz Gentleman zu meinem WoMo. Mit den 2 Glas Rotwein habe ich die nötige Bettschwere und mach mich recht bald bettfein und verschwinde im Bett. Gute Nacht liebe Welt.


Tag 79: Fr., 06.03.2020 - 12. Woche
- Tages-km: 0                  - km: 3.262
- Fahrrad-km: 6,17           - Gesamt-km: 398,15

Wieder war die Nacht stürmisch bis morgens um 6 Uhr. Ich kann aber wieder einschlafen bis 8 Uhr. Die Sonne ist da, aber oben in den Bergen kann ich dunkle Wolken sehen. Die App verspricht dennoch schönes Wetter. Daher erstmal ein gemütliches Frühstück. Eile: was ist das?

Ich will schauen, ob ich den Reiterhof finde und so geht es mit dem Rad los. Oh was ist der Wind wieder heftig und vor allem kalt. Trotz Daunenjacke friere ich. Ich lasse mch aber nicht unterkriegen und radle verbissen weiter bis fast zum nächsten Ort. Kurz davor schwenke ich nach rechts wieder zum Meer. Hier liegt links und rechts eine riesige Sandpiste, ein Mekka für Outcrossfahrer. Durchgefroren kehre ich zum WoMo zurück.

Setze mich in die Sonne, während ich meinen Bike-Akku für neue Abenteuer lade. Später entschließe ich mich spontan, die Männer mit den Hunden auf dem Spaziergang (boah, es waren 1,7 km) zu begleiten. Es macht direkt Spass, am Strand entlang zu laufen, sogar nasse Füße hole ich mir versehentlich. Und danach gibt es ein Bier in der Sonne beim Quatschen über alles Mögliche und Unmögliche. Um 20 Uhr wandere ich aber zu meinem WoMo, der Hunger treibt mich hin. Und schon ist wieder ein Tag um, es ist Wahnsinn, wie schnell die Zeit verfliegt.


Tag 80: Sa., 07.03.2020 - 12. Woche
- Tages-km: 0                  - km: 3.262
- Fahrrad-km: 0               - Gesamt-km: 398,15

Ich schlafe bis 9.15 Uhr. Meine Güte. Und beim Kaffee aktualisiere ich schnell die HP. Ansonsten passiert nicht viel, faulenzen und in der Sonne sein.

Um 17.00 laufen wir zu dritt zum Designer-Outlet zum Essen in ein brasilianisches Restaurant, die auch Büffet anbieten. Absolut genial das Essen und das Fleisch - verschiedene Sorten - bringt der Kellner in relativ kurzen Abständen am Spieß zum Tisch und schneidet ab soviel man wünscht. Gesättigt machen wir uns dann auf den Heimweg. Es ist abends schon ein wenig frisch und ich mache es mir bei Heizung gemütlich beim Lesen, bis ich todmüde ins Bett falle.

Tag 81: So., 08.03.2020 - 12. Woche
- Tages-km: 0                  - km: 3.262
- Fahrrad-km: 0               - Gesamt-km: 398,15

Auch heute schlafe ich bis 8.45 Uhr. Kein Wunder, am Strand war Party mit lauter Bum-Bum-Musik bis morgens um 4 Uhr. Es ist wieder ein schöner Tag und heute ist kein stürmischer Wind, sondern ein angenehmer Windhauch. Am späten Nachmittag begleite ich Gunter und Helmut auf dem Hundespaziergang über den Strand. Der Wind ist hier deutlich stärker und wir können auch die Künste so mancher Surfer beobachten. Ich bedauere es, dass ich die Canon nicht mitgenommen habe, denn die kleine Nikon ist für die Sportart absolut ungeeignet.


Mittags versammeln sich die Sittiche regelmäßig in der Nähe unserer WoMos

Am Abend sitzen wir noch bei einer Flasche Sekt und es folgt noch eine Flasche Wein und um Mitternacht gehe ich mit einem etwas erhöhten Alkoholpegel nach Hause und verschwinde relativ schnell im Bett.


Tag 82: Mo., 09.03.2020 - 12. Woche
- Tages-km: 0                  - km: 3.262
- Fahrrad-km: 5,62           - Gesamt-km: 403,77

Etwas verkatert stehe ich um 8.15 Uhr auf und kann nur noch an Kaffee denken. Heute ist es wieder recht windig. Lust habe ich zu nichts, lediglich zum dringenden Einkauf muss ich mich aufrappeln, denn ich brauche u. a. Aqua Naturell, sonst wird das nichts mehr mit dem nächsten Kaffee.

Ich faulenze in der Sonne und mehr gedenke ich heute auch nicht zu tun.


Tag 83: Die., 10.03.2020 - 12. Woche
- Tages-km: 0                  - km: 3.262
- Fahrrad-km: 0               - Gesamt-km: 403,77

Heute schlafe ich nur bis 8.15 Uhr und dann auf zum Kaffee. Etwas kühl ist es - wie immer morgens - aber meine Heizung will nicht. Oh Mann, sie ging doch gestern Abend noch. Ich tausche die Batterien, aber kein Mucks tut sich. Ich teste noch den Gasvorrat, auch da ist alles optimal. Ok, kümmere ich mich später nach dem Kaffee darum. Ich hoffe, dass ich das Problem finde, denn morgen will und muss ich weiter und die Nachhause-Richtung liegt leider nicht gerade in der warmen und sonnenverwöhnten Zone. Mir graut es jetzt schon davor.

Irgendwann zwinge ich mich nach der Heizung zu schauen. Verkleidung ab und tatsächlich - aber es war mehr Zufall - berühre ich an der Zündeinrichtung ein recht dünnes Kabel und schon flackert das Kontrolllämpchen. Perfekt. Alles wieder an Ort und Stelle montiert, nochmals ein Probelauf ... es geht wieder. Dennoch wandert die Nachkontrolle auf meine To-Do-Liste. Auch verstaue ich das Rad auf dem Träger, nach dem ich mal etwas den ganzen Staub und Sand entfernt habe. Ebenfalls räume ich auch im WoMo das ein oder andere reisefertig auf.

Nun habe ich mir meinen Cappu verdient und faulenze in meinem Liegestuhl in der Sonne. Und mein Neid gilt der Reitergruppe, die mal wieder nah bei den WoMos vorbei kommt. Nächsten Winter habe ich auf jeden Fall auch Reitklamotten mit, denn inzwischen weiß ich, wo der Reiterhof ist und ich möchte auch gerne eine Reittour mitmachen.


Am Abend noch ein Schwätzchen mit Gunter, verzichte aber auf ein Glas Wein und begnüge mich mit einem Wasser. Zum ersten mal seit langer Zeit schaue ich bei Gunter mal Nachrichten aus Deutschland. Es stellt sich mir ernsthaft die Frage, soll ich nach Hause in dieses Chaos und diese Hysterie. Hier in Spanien ist alles total entspannt, dass man meinen könnte, hier weiß man nichts vom Corona-Virus.

Morgen wird es ernst, es geht weiter Richtung Almería. Etwa 180 km. Ich will in etwa die gleiche Route fahren wie zu Beginn der Reise um mich nicht selbst zu verführen, noch große Entdeckertouren zu fahren und die Zeit dabei zu vergessen. Daher verkrieche ich mich um 22 Uhr ins Bett, dass ich morgen ausgeschlafen auf Reise gehen kann.


Tag 84: Mi., 11.03.2020 - 12. Woche
- Tages-km: 270              - km: 3.532
- Fahrrad-km: 0              - Gesamt-km: 403,77

Um 8.15 Uhr bin ich auf und genieße in aller Ruhe meinen Kaffee. Alles reisefertig verstaut mache ich um 9.30 Uhr noch die kleine VE am Platz bei Torremolinos. Gunter und 2 seiner Freunde bringen sein WoMo zu Mercedes zur Reparatur. Ich habe versprochen auf sie zu warten, bevor ich los fahre. Als sie dann zurück sind, verabschieden wir uns sehr herzlich mit dem Hoffen, dass wir uns spätestens zum nächsten Winter wieder treffen. Eine schöne Zeit endet leider.

Um 10.30 Uhr fahre ich dann los, tanke in Torremolinos Diesel und LPG und fahre noch zum Crocodilpark, um mein Frischwasser bequem aufzufüllen. Bei 75 l mache ich Schluß und es geht zur Autobahn A7. Eigentlich wollte ich in Adra übernachten, aber ich finde keinen schönen Platz, der mir gefiel. So entschließe ich mich spontan auf den Platz "Cabo de Gata" vom Januar (noch etwa 90 km) weiter zu fahren, der unmittelbar am Strand liegt. Dort gibt es immer genügend Platz. Ich erwische sogar wieder meinen alten Platz in 2. Reihe und werde morgen für einen Sonnentag am Strand hier bleiben. Jetzt ist aber ein ausgiebiges Frühstück angesagt.

Unterwegs


Entsetzt stelle ich fest, dass ich nur noch ein Buch habe, jetzt muss der E-Book-Reader herhalten. Es geht damit besser, als ich dachte, und genug Lesestoff ist darauf gespeichert.

Auch der Oster-Urlaub zuhause ist fest vereinbart nach dem Telefonat heute Abend mit Ela. Ich freue mich, die beiden nach etwa einem 1/2 Jahr wieder zu sehen.


Tag 85: Do., 12.03.2020 - 13. Woche beginnt
- Tages-km: 0                - km: 3.532
- Fahrrad-km: 0              - Gesamt-km: 403,77

Der Morgen beginnt mit Sonne und natürlich mit meinem Muntermacher "Kaffee". Geruhsam geht es in den Tag, denn ich werde heute noch hier bleiben. Ich aktualisiere die Homepage und bewaffne mich mit meiner Sonnenliege und ab zum Strand.

Als ich zum WoMo komme, laufen zwei Hiobsbotschaften ein. Der Corona-Virus breitet sich extrem aus und es ist die Rede davon, dass die Grenzen geschlossen werden könnten, ich solle doch schnell nach Hause kommen. Nach dem eine Info aus Kreisen der Gesundheitsbehörde stammt, komme ich ins Grübeln, auch wenn ich keine Panik- und Hysterietante bin. Aber es gibt mir zu denken. Keiner weiß eigentlich genau, was, wie und wo entschieden wird mit den Grenzen Spanien/Frankreich und Frankreich/Deutschland. Bekannt ist nur, dass bereits einige Grenzen anderer EU-Länder geschlossen wurden.

Hier in Spanien war von allem absolut nichts zu spüren, hier pulsiert das Leben. Ich entschließe mich trotzdem, dem Rat meiner Freunde zu folgen und werde mich morgen recht früh auf die Heimreise machen.


Tag 86: Fr., 13.03.2020 - 13. Woche
- Tages-km: 1.062          - km: 4.594
- Fahrrad-km: 0              - Gesamt-km: 403,77

Um 5 Uhr in der Frühe mache ich mich nun auf den Weg. Lediglich die Tankstopps verschaffen eine ganz kurze Pause auf der 2-spurigen AB, denn noch sehe ich keine Notwendigkeit, auf die mautpflichtige Autobahn zu fahren, denn ich komme gut voran.

Noch bin ich entspannt und finde Freude, was ich so unterwegs entdecke während der Fahrt

Mein Wunsch, noch heute über die spanisch/französische Grenze Richtung Perpignan zu fahren, schaffe ich leider nicht, so dass ich um 19.30 Uhr todmüde in Figueres (nahe der Fiat-Werkstatt) übernachte. Es hat sich ausgezahlt, beim Werkstattaufenthalt Ende Dezember das Industriegebiet zu erkunden und so wußte ich, wo ich hin kann. Todmüde gehe ich schlafen. Selbst der LKW-Betrieb mit seinem Lärm kann mich nicht davon abhalten in Tiefschlaf zu fallen.


Tag 87: Sa., 14.03.2020 - 13. Woche
- Tages-km: 851              - km: 5.445
- Fahrrad-km: 0              - Gesamt-km: 403,77

Auch heute Morgen starte ich bereits um 5 Uhr mit dem Ziel, die franz.-/deutsche Grenze in Mühlhausen zu erreichen. Ich habe gestern Abend noch rechtzeitig das Auto vollgetankt, denn Frankreich ist für mich das Horrorland schlechthin bezüglich der Tankerei.

Obwohl gestern "Freitag, der 13." war, könnte ich glauben, der Kalender hat sich geirrt und das wäre heute. Ich werde keinen wirklich entspannten Tag haben, nur gut, dass ich davon jetzt noch nichts ahne.

Noch kann ich während der Fahrt Schönes genießen

Über die Nationalstraßen geht es bis kurz vor Lyon und dort nutze ich dann die mautfreie Stadtautobahn und weiter über die N 346. Das Tanken steht an. Entweder sind die Tankstellen geschlossen oder reine Automaten-Tankstellen. Ich schaffe es nicht, mit meinen Karten zu tanken. Es ist zum verzweifeln. Gottseidank habe ich durch Erfahrungen der letzten Jahre mir angewöhnt, bei einem 1/4 Tank bereits nach Tankstellen Ausschau zu halten. Ich bleibe nun spontan entgegen meiner Gewohnheit auf der Maut-Autobahn, denn dort gibt es bekanntlich genügend Tankstellen.

Kurz vor 17 Uhr: Das Unglück nimmt Kurs auf mich. Es liegt auf meiner Spur ein großes Brett, dem ich noch versuche auszuweichen. Leider gelingt mir das nur teilweise, denn neben mir sind Autos und ich kann die Spur nicht wechseln. Ich höre es klappern, als ich das Brett überfahre. Kurz darauf schüttelt sich das WoMo und laute Schläge von hinten donnern mir ins Gehör. Bereits durch die Unruhe im Fahrzeugverhalten war ich schon langsam in Richtung Standstreifen unterwegs, aber es war natürlich zu spät. Ich steige über die Beifahrerseite aus und mich trifft - obwohl ich es schon vermutet habe - trotzdem fast der Schlag. Ich habe einen Plattfuß hinten rechts vom Feinsten.


Jetzt muss ich mich erst einmal sammeln, denn ohne ACE schaffe ich das Problem nicht. Als erstes werfe ich mir die Warnweste über und marschiere mit dem Wanddreieck los. Lese dann die GPS-Daten aus dem Navi aus, suche verzweifelt meine ACE-Mitgliedskarte - die ich in der Aufregung natürlich nicht finde - alle sonstigen wichtigen Angaben wie: welche AB und wo genau in Frankreich, Kfz-Papiere sind schnell zusammen getragen, ich kenne das Prozedere ja schon. Der ACE verspricht mir Hilfe, aber aufgrund der Corona-Entwicklung kann es 1 1/2 Std. dauern und er hofft, dass er mir einen Schlepper schicken kann. Wartend und rauchend werde ich nun - vielleicht bis 18.30 Uhr - ausharren müssen. Ich schaue, ob der Reifen am Auto Schaden angerichtet hat, gottseidank ist das nicht der Fall. Ein wenig Glück im Unglück.

Meiner Bitte auf einen Rückruf des französischen Schlepperfahrers zu verzichten, da ich kein französisch kann, kam man tatsächlich nach, denn die GPS-Koordinaten waren mehr als hilfreich. Wow, keine 3/4 Std. (17.45 Uhr) später kommt der Schlepper. Er nimmt das WoMo Huckepack. Eine nächste Schrecksekunde - es taucht eine Brücke auf - hoffentlich reicht die Höhe, denn in Deutschland kommt normal ein Schlepper mit tiefer Ladebühne. Es ging - nach dem ich die Augen wieder aufmache - alles gut und der Fahrer schwenkt in eine Bucht mit einem Tor ein, öffnet dieses und dahinter lädt er mein WoMo wieder ab. Es gibt zwar ein wenig Probleme, weil die Heckbühne auf die Fahrbahn aufsetzt, sie ist aber eh schon ramponiert durch die Unfallflucht in Spanien und wir schaffen es, ohne großen Schaden. Nun macht sich der Fahrer an den Reifenwechsel, wie gut, dass ich immer Werkzeug und auch noch einen richtigen Ersatzreifen in meinem alten WoMo habe und tatsächlich bin ich um 18.30 Uhr wieder mobil. Mit einem ordentlichen Trinkgeld verabschiede ich mich bei dem jungen Mann, dem ich sehr dankbar für diese Hilfe bin. Im schlimmsten Fall wäre ich nämlich in einer Werkstatt gelandet und hätte dort bis Montag gestanden.

Nun kann es weiter gehen, denn noch immer brauche ich eine Tankstelle. Ich habe das Glück und finde eine, wenn auch dort mit Abstand der höchste Dieselpreis mit 1,539 €/l abverlangt wird. Mir fällt ein riesiger Felsbrocken vom Herzen, mein Sprit reicht nun auf jeden Fall bis nach Deutschland.

Mir ist fast klar, die deutsche Grenze schaffe ich nicht. Ich bin müde und meine Nerven sind extrem angespannt. So versuche ich im Dunkeln in Besancon einen Platz zu finden, was mir nicht gelingt, ich lande bei der Suche irgendwo im Nirwana. Über kleine Straßen - die ich gar nicht wollte - finde ich plötzlich ein Richtungsschild nach Beaume-les-Dames. Nix wie hin, dort kenne ich einen SP aus früheren Reisen. Durch die überstürzte Rückreise hatte ich es aber versäumt, die notwendigen Pois auf das Navi zu laden, was sich nun rächt. Ich finde den Platz nicht, aber dafür einen anderen Parkplatz irgendwo im Ort und dort gehe ich dann um 22.30 Uhr total übermüdet schlafen. Für heute kann mich das Corona-Virus mal gern haben.


Tag 88: So., 15.03.2020 - 13. Woche
- Tages-km: 373              - km: 5.818
- Fahrrad-km: 0              - Gesamt-km: 403,77

Auch heute starte ich um 5 Uhr über kleine Straßen im Dunkeln Richtung A36 nach Mühlhausen. Es macht die Fahrerei heute Morgen nicht leichter, denn nun herrscht hier durch den Fluß "Doubs" Nebel, ein schnelles Vorwärtskommen unmöglich. Ich schaffe es dann tatsächlich um kurz vor 7.30 Uhr problemlos und ohne Stau und viel Verkehr in D einzureisen. Die ersten Anzeichen sind erkennbar - die 3 AB-Spuren sind bereits auf eine einzige verringert worden - und mir wird klar, dass ich noch Glück gehabt habe und tatsächlich noch irgendetwas passiert bezüglich Grenzschließung.

Auf einem Parkplatz informiere ich Christine und Ela, die mich täglich - teilweise mehrmals - mit Infos versorgt haben. Vielen Dank an Euch für die Hilfe.

Nun habe ich noch 234 km vor mir und kurz vor 11 Uhr habe ich auch das geschafft. Zwar müde und groggy, aber glücklich zuhause angekommen. Inzwischen weiß ich, am Montagmorgen sollen ab 8 Uhr starke Kontrollen an der Grenze beginnen, die mit Sicherheit unbeschreiblich lange Staus hervorrufen.


Meine Reiserouten

Hinreise

Rückreise


Fazit dieser Reise:

Ich bin froh, diese Reise unternommen zu haben und dass ich so viel Zeit in Andalusien ohne Zeitdruck verbringen konnte. Ich habe sehr viel gesehen und der Kauf des E-Bikes war hierfür ein großer Gewinn. Ich konnte endlich mit dem Bike Städte und auch kleine Orte anschauen, die mit dem WoMo unmöglich gewesen wären.

Von den 3 Monaten gab es - ich schätze jetzt einfach mal - höchstens 5 Tage mit schlechtem Wetter, Regen und/oder Gewitter. Die Temperaturen waren so ganz nach meinem Geschmack, auch wenn es nachts und früh morgens durchaus kühl war.

Die Menschen sind mehr als entspannt, freundlich und hilfsbereit. Ich habe auch - entgegen meiner bisherigen Reisen - noch nie so viele nette Kontakte knüpfen können und am SP floß öfter mal in geselliger Runde ein Bier. Sprachlich kann man sich in den Küstengebieten mit englisch verständigen, auch wenn mein englisch nicht wirklich gut ist.

In manchen Dingen müßte sich Deutschland mal in Spanien umschauen, riesige und schön angelegte Parks, Fahrradwege km-lang (besonders entlang der Strandpromenaden), Sportareale und Spielplätze. Auch die Behinderten wurden nicht vergessen, die Gehwege sind als Übergang zur Straße abgesenkt. Überall findet man öffentliche Brunnen und Wasserzapfstellen für kostenloses Trinkwasser.

Schade ist, dass es in manchen Regionen so viele Wohnmobil-Verbotsschilder gibt, die sogar das reine Parken untersagen. Es bleibt zu hoffen, dass sich hier bezüglich der Stellplatzsituationen noch etwas tut. Aber man kann auch sagen, dass so manche Orte positiv reagieren und im Winter die WoMos tolerieren.

Schade ist, dass es einige Landstriche gibt, die mit Plastik-Gewächshäusern übersät sind. Nicht gerade ein reizvoller und schöner Anblick.

Ich habe mir fest vorgenommen, den nächsten Winter wieder hier in Andalusien zu verbringen, es gibt noch so viel dort zu erkunden und ich werde dann ab Marbella Richtung Portugal unterwegs sein. Ich hoffe auch, dass die Corona-Pandemie bis dahin Geschichte sein wird und ein Reisen wieder möglich ist.

Noch ein wenig Statistik für die Interessierten:

Gesamte Reise 5.818 km
E-Bike 403,77 km


Diesel 637,80 l  - 837,50 € (wobei in Frankreich der Preis extrem hoch war)
Öl 1/2 l
LPG 104,50 l  - 76,23 €


Maut: Hinweg in F
Maut: Heimweg in F
  3,35 €
70,70 €
Eintrittsgelder 64,50 €
Übernachtungen: 87 31 auf CP oder SP
56 freies Stehen





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